In Deutschland ist es zum Jahreswechsel Brauch, die bösen Geister mit viel Lärm zu vertreiben. Oft finden Feiern im Familien- und Freundeskreis statt, um das neue Jahr zu begrüßen. Doch wie feiern andere Länder das Neujahrsfest? Erfahren Sie mehr über die Traditionen unserer Nachbarn.
Silvester

Dänische Traditionen

Mit einem Sprung ins neue Jahr

Eine Besonderheit in Dänemark ist, dass ein Großteil der Bevölkerung um 18 Uhr die Neujahrsansprache von Königin Margrethe verfolgt. Schlägt die Kopenhagener Rathausuhr zwölf, startet ein großes Feuerwerk. Ein Brauch in Dänemark ist es, um Mitternacht von einem Stuhl oder Sofa zu springen. Dänen glauben daran, dass sie dadurch mehr Glück im nächsten Jahr haben. An Silvester essen sie um zwölf Uhr meist „Kransekage“. Dabei handelt es sich um einen Marzipankuchen.

Italien

Rote Unterwäsche bringt Glück

Das neue Jahr wird in Italien laut und fröhlich begrüßt. Die Landsleute feiern im Kreis ihrer Großfamilie. Die Silvestermenüs bestehen meist aus Fisch und Meeresfrüchten. Eine Tradition ist es, am Silvesterabend rote Unterwäsche zu tragen. Das gilt für Frauen wie Männer. Es soll Glück bringen, besonders in Liebesangelegenheiten. In der Vergangenheit schenkten sich die Leute mit Linsen gefüllte Geldbeutel. Der Grund: Sie sollten Reichtum bescheren. Zwar gibt es diesen Silvesterbrauch in der Form nicht mehr, aber nach Mitternacht werden noch immer Linsen (meist mit Cotechino-Würsten) gegessen, um sich den Geldsegen zu sichern.

Traditionelles Gericht - Italienische Cotechino-Wurst serviert mit Linsen
Traditionelles Gericht: Italienische Cotechino-Wurst serviert mit Linsen

Frankreich

Silvester im kleinen Kreis

In Frankreich läuft die Feier ruhiger ab. Es wird mit der Familie gefeiert und um Mitternacht ist es unüblich, auf die Straße zu gehen und den Nachbarn ein glückliches Neujahr zu wünschen. Besonders Essen steht im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Oft gibt es Austern oder Räucherlachs. Eine Tradition ist das Neujahrsschwimmen. Allerdings findet dies bereits am Nachmittag des 31. statt. In Badeorten der Bretagne springen Menschen ins Meer, um erfrischt ins neue Jahr starten zu können.

Griechenland

Granatäpfel bringen Glück

In Griechenland steht der Granatapfel für Glück und Wohlstand. Deswegen hängt die Frucht während der Silvesterzeit an vielen Haustüren. Punkt Mitternacht gehen die Feiernden vor die Haustür. Eine Person wird ausgewählt, die im Neujahr viel Glück haben soll. Diese betritt das Haus wieder als Erste. Der Schritt über die Schwelle muss mit dem rechten Fuß erfolgen. Ansonsten wirkt das Glück nicht. Die eingetretene Person nimmt den Granatapfel von der Tür und wirft ihn dagegen. Je mehr Kerne aus der Frucht herausfallen, desto mehr Glück bringt das neue Jahr.

Spanische Glücksweintrauben

Eine spanische Silvestertradition ist der Verzehr der zwölf Glücksweintrauben. Sie müssen am 31. Dezember um Mitternacht nacheinander gegessen werden. Wichtig ist, dass dies im Takt der Glockenschläge geschieht, die das neue Jahr verkünden. Wem es gelingt, die Weintrauben rechtzeitig zu essen, den erwartet ein Jahr voller Wohlstand. In vielen Städten treffen sich die Menschen an Plätzen mit Uhren, um dieses Ereignis gemeinsam zu feiern.

Spanische Glückweintrauben zu Silvester
Spanische Glückweintrauben zu Silvester

Österreich

Glücksbringer für die Liebsten

Das Bleigießen erfreut sich großer Beliebtheit in der Silvesternacht. Die gegossene Figur soll einen Blick ins neue Jahr gewähren. Es ist Brauch, kleine Figuren wie Kleeblätter als Glücksbringer an die Liebsten zu verschenken. Eine Besonderheit in Österreich ist, dass die Leute das neue Jahr mit einem Donauwalzer begrüßen. Sie tanzen mit guter Laune ins Neujahr. Außerdem sollte an dem Tag keine Wäsche im Haus hängen. Es gibt den Glauben, dass in der Nacht verstorbene Seelen herumirren und sich in der Wäsche verheddern könnten.

Schweiz

Lärm gegen böse Geister

In der Schweiz ist es üblich, das neue Jahr mit viel Lärm zu begrüßen. Das soll böse Geister und Dämonen vertreiben. Im Schweizer Mittelland heißt dieser Brauch „Achetringele“. Maskierte Gestalten - sogenannte Silvesterchlausen - laufen durch den Ort, wobei sie viel Lärm machen. In Schwarzenburg verkleidet sich ein Einheimischer als Esel. Das Tier steht für das alte Jahr und das Schlechte, was passiert ist. Der Esel wird verprügelt und hinausgetrieben. Diese Aufgabe übernimmt traditionell ein Brautpaar, das das neue Jahr symbolisiert, der Teufel, ein Pfarrer und eine zweigesichtige Frau. Ihre „hübsche“ Gesichtshälfte begrüßt freundlich das kommende Jahr.

Silvesterchlausen im schweizer Appenzell
Silvesterchlausen im schweizer Appenzell

Ungarn

Knödel verraten Liebesglück

Mädchen kochen Punkt Mitternacht 13 Knödel. In zwölf davon ist jeweils ein Name versteckt. Der erste Knödel, der wieder auftaucht, enthüllt den Namen des potenziellen Ehemanns. Außerdem ist es Brauch, Linsen zu essen. Sie symbolisieren Geld und Reichtum. Um zwölf Uhr wird traditionell von vielen Ungaren die Nationalhymne angestimmt.

Polen

Putzen vertreibt Glück

An Silvester darf in Polen nicht geputzt werden. Es gibt den Glauben, dass das Glück aus dem Haus gewischt wird. Die Türen stehen weit offen, um gute Geister ins Haus einzuladen. Frauen, die einen Partner suchen, streuen Mohn in ihre Schuhe, damit sich die Zahl ihrer Verehrer erhöht. Um Mitternacht ziehen die Polen ihre Uhren auf, womit sie das neue Jahr begrüßen.

Tschechisches Apfelorakel

Es ist ein Silvesterbrauch, die Zukunft anhand eines Apfelkerngehäuses abzulesen. Die Anordnung der Kerne verrät, was zukünftig passieren könnte. Ein Kreuz symbolisiert Unheil, wohingegen Sterne Glück versprechen. Auch in Tschechien werden um Mitternacht Linsen verspeist, die für Geld stehen.

Trauben, Linsen und Granatapfel - Symbole des Glücks an Neujahr
Trauben, Linsen und Granatapfel - Symbole des Glücks an Neujahr

Wie Sie sehen, gibt es in Europa verschiedene Silvesterbräuche, um das neue Jahr zu feiern. Doch bei all ihren Unterschieden haben die Länder eine Gemeinsamkeit: Das Fest wird mit den Liebsten gefeiert und es gibt viel Essen sowie Trinken.

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